100 Unterrichtsstunden gerettet
Nachgefragt: Was sind eigentlich Feuerwehrlehrkräfte?
Irgendwann tauchten sie im Plan auf: „Feuerwehrlehrkräfte“. Viele kennen nur die „normalen“ Lehrkräfte, wir wollten wissen, was Feuerwehrlehrkräfte sind. Dazu befragten wir die Schulleitung und die Feuerwehrlehrerin Frau Castens.
Feuerlehrkraft ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Vertretungslehr*innen. Eine Feuerwehrlehrkraft springt ein, wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin, die an der Schule fest eingestellt ist, ausfällt. „Die Arbeitsverträge dieser Vertreter sind immer befristet“, erklärt die Schulleiterin der OBS 1, Frau Buse.
„Bereicherung für das Kollegium“
In diesem Schuljahr haben wir an der OBS 1 sieben Lehrkräfte mit Vertretungsstatus, das sind Frau Kalweit, Frau Castens, Frau Bohlken, Frau Böger, Frau Cordes, Herr Wefer und Frau Bunjes. Feuerwehrlehrkräfte dürfen alles, was fest angestellte Lehrkräfte auch dürfen, erklärt Frau Buse.
„Wir sind auch sehr froh, dass wir diese Lehrkräfte haben, weil sie uns wirklich helfen, Schule und Unterricht möglich zu machen, auch wenn die Personaldecke dünn ist,“ sagt die Schulleiterin. „Außerdem bringen diese zumeist jungen Lehrer*innen den aktuellsten Ausbildungsstand aus den Universitäten mit und sind daher eine Bereicherung für unser Kollegium.“
Wie bekommt die Schule Feuerwehrlehrkräfte? „Ich als Schulleitung beantrage beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung zu jedem Halbjahresbeginn Vertretungsstellen für ausfallende Lehrkräfte. Nach Genehmigung dieser Stellen durch die Schulbehörde bekomme ich eine Liste mit zur Verfügung stehenden Vertretungslehrkräften.“ Diese Lehrkräfte müssen sich auf einer Online-Plattform mit ihren Zeugnissen und Abschlüssen registrieren. „Wir haben aber mittlerweile einen eigenen Pool an Lehrkräften, die besonders gut arbeiten und stellen diese immer sehr gerne ein. Deshalb sind diese für uns auch ein fester und wichtiger Teil unseres Kollegiums.“ Nach Angaben der Schulleitung haben die Feuerlehrkräfte schon circa 100 Unterrichtsstunden bis zum Halbjahr gerettet.
Wie viel Feuerwehrlehrkräfte verdienen, könne so pauschal gar nicht gesagt werden, berichtet Frau Castens. Es komme darauf an, wie viele Wochenstunden sie in der Schule arbeitet. Mit einem abgeschlossenen Masterstudium ist das Gehalt höher als mit dem Bachelorabschluss. Wenn man eine Vollzeitstelle hat, verdient man circa 2.000€ netto im Monat. „Das ist aber auch alles tariflich festgelegt,“ sagte Frau Castens.
Gibt es Unterschiede zwischen Lehrer*innen und Feuerwehrlehrkräften im Unterricht? Die Schüler*innen erkennen meistens keine. „Die Frage, ob ich eine richtige Lehrkraft bin, habe ich auch schon von einem Schüler gehört. Ich denke, dass mich die meisten Schüler*innen als richtige Lehrkraft ansehen, da sie oft den Unterschied nicht kennen und man uns Feuerwehrlehrkräfte auch nicht auf Anhieb von einer ‚richtigen‘ Lehrkraft unterscheiden kann,“ sagte Frau Castens.
Wunsch nach mehr Räumen
Nach ihrem Studium wird Frau Castens als Lehrkraft an der OBS 1 arbeiten. „Im nächsten Schuljahr möchte ich gerne mit meinem Referendariat starten.“ Ein paar Verbesserungswünsche hätte sie aber schon: „Gerne hätte ich an unserer Schule schöner gestaltete Räume, in denen das Lernen noch angenehmer wäre. Des Weiteren hätte ich gerne weitere Räume, damit sich eine Klasse aufteilen könnte, um individueller und ungestörter arbeiten zu können. Aber da kommt wieder das altbekannte Platzproblem auf, was man so schnell leider nicht lösen kann.“
| Text: Lucien Rachner, Kl. 7c |