Sicher im Zug unterwegs
Nicht erst durch die Einführung des TIM-Tickets anstelle der Schülerbusfahrkarten sind Schüler mobiler geworden: Fahrten mit dem ÖPNV in die Nordseebäder oder in die Einkaufszentren in Bremen und Oldenburg gehören für viele Jugendliche zum Freizeitprogramm. „Wir stellten fest, dass Schülerinnen und Schüler vermehrt den öffentlichen Personenverkehr nutzen,“ schildern Hermann Lampen und Carsten Weidanz von der Bundespolizeidirektion ihre Beobachtungen. Darauf hat die Bundespolizei jetzt reagiert und ein Zivilcourageprogramm für die 9. und 10. Klassen entwickelt.
Den Workshop besuchten jetzt auch Zehntklässler der Oberschule 1 Nordenham. Die beiden Beamten kamen in die Schule an der Pestalozzistraße. Im Gepäck hatten sie einen nicht alltäglichen Unterrichtsgegenstand: Sie bauten ein Zugabteil in der Aula der Schule auf. Darin trainierten sie mit den Jugendlichen das richtige Verhalten im Zug, um sich selbst zu schützen und anderen gegebenenfalls zu helfen.
Drei Fragen und Verfahrensweisen stellten die Beamten in den Mittelpunkt: Die Schüler sollten lernen, wie sie verhindern können, in einer Konfliktsituation ein Opfer einer Tat zu werden. Sie sollten erproben, sich eigenständig aus einer Konfliktsituation zu befreien oder sich Hilfe zu organisieren. Und drittens sollten sie befähigt werden, Zivilcourage leisten zu können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
In dem dreistündigen Training gab es neben einem theoretischen Teil verschiedene Interaktionsspiele, unter anderem im Nachbau des Zugabteils. Die Interaktionsübungen seien im Zivilcouragetraining von besonderer Bedeutung, da sie affektives Lernen ermöglichen. Die Zehntklässler brachten sich engagiert in die Gesprächsrunde ein, schilderten eigene Erlebnisse und lobten zum Abschluss den Präventionsworkshop.
Die Bundespolizei verzeichnet im Bahnbereich immer wieder Straftaten, beispielsweise Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe, die ihren Ursprung in Konfliktsituationen haben. Ein besonderes öffentliches Interesse entstehe insbesondere dann, wenn Kinder und Jugendliche als Opfer, aber auch als Täter hiervon betroffen bzw. beteiligt seien. Auch aufgrund dessen seien der Bundespolizei diese Straftaten und deren Verhütung sowie das Sicherheitsempfinden in öffentlichen Verkehrsmitteln im Focus ihres kriminalpräventiven Handelns.
aberhallo.TV berichtet in einem Video über die Präventionsveranstaltung: Präventionsveranstaltung an der OBS 1! – YouTube
| Text und Bild: Leven Malden, KL. 10a |