„Wir müssen unsere Ressourcen schonen“
Bundestag: Christina-Johanne Schröder kandidiert für die GRÜNEN
Christina-Johanne Schröder kandidiert für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Bundestag. Sie ist Agrarpolitikerin und arbeitet als Bau– und Wohnpolitikerin in der niedersächsischen Landtagsfraktion der GRÜNEN. Sie kandidierte bereits zur Bundestagswahl 2017. Dort hat sie es auf Listenplatz 7 geschafft, was nur knapp nicht für den Einzug in den Bundestag gereicht hat. Nun startet sie einen neuen Anlauf!
ABER HALLO: Wann und warum hast du dich dazu entschlossen in die Politik einzusteigen?
Christina-Johanne Schröder: Seit fast zehn Jahren bin ich in der Kommunalpolitik tätig, dazu bin ich seit 2010 Ortsverbandvorsitzende von den GRÜNEN in Berne/Lemwerder. Nach meinem Studium kam ich zurück in die Heimat. Außerdem war ich schon immer politisch interessiert, ich war Schulsprecherin, habe mich immer in Initiativen eingebracht. Da war es für mich ein logischer Schritt, mich einzubringen. Ganz konkret hat mich gestört, dass man hier abends nicht von A nach B kam. Und dass keine Partybusse mehr gefahren sind.
Politischer Start als Schülersprecherin
ABER HALLO: Wie kam es zu der Idee, dass du Bundestagsabgeordnete werden möchtest?
Christina-Johanne Schröder: Das ist über einen langen Zeitraum gereift. Ich habe Verwaltungswissenschaften und Politikmanagement studiert. Später hat mich der ehemalige Abgeordnete Peter Maywald konkret gefragt, ob ich mir vorstellen kann zu kandidieren. Darauf haben mich tatsächlich auch mehrere angesprochen, auch Abgeordnete. Dadurch ist der Entschluss gekommen, dies zu machen.
ABER HALLO: Was willst du erreichen, wenn du Bundestagsabgeordnete wirst?
Christina-Johanne Schröder: Als erstes möchte ich unseren Wahlkreis in Berlin vertreten. Unter anderem möchte ich Flächensparsamkeit, Pachtpreisbremse, Mietpreisbremse in Berlin vertreten. Mir ist wichtig, dass Agrarerzeugnisse unter fairen Bedingungen produziert werden. Auch ökologische Standards und auch faire Preise für die Landwirte sollten ermöglicht werden.
ABER HALLO: Was liegt dir am meisten am Herzen in der Politik?
Christina-Johanne Schröder: Der Oberbegriff Demokratie. Eine Stimme zu haben und sie zu vertreten. Auch die Fachthemen liegen mir sehr am Herzen. Ich liebe es, mich in Gesetze und Verordnungen einzulesen. Dabei zu überlegen, wie Steuerungskonzepte funktionieren. Dass die Idee, die man hat, auch so funktioniert. Es ist gut, dass wir in einer Demokratie leben, weil wir dadurch in einem Machtnetzwerk unsere Position vertreten können, für die eigene Region.
„Es ist gut, in einer Demokratie zu leben.“
ABER HALLO: Mit welchen Themen würdest du dich am liebsten beschäftigen?
Christina-Johanne Schröder: Ich werde mich mit der Landwirtschaft beschäftigen. Konkret mit der Flächensparsamkeit, Flächenschonung und Ressourcenschonung.
ABER HALLO: Wie könnte man mehr junge Leute für die Politik begeistern?
Christina-Johanne Schröder: Also ehrlich gesagt erlebe ich, dass viele junge Leute sehr politikbegeistert sind. Ich glaube, es ist ein Gerücht, dass junge Leute nicht politisch interessiert sind. Ich kenne sehr viele junge Menschen, die genau das Gegenteil beweisen. Sei es, ob sie bei „Fridays For Future“ mitwirken, oder auch in einer Jugendorganisation tätig sind.
Ich finde aber auch, dass man junge Leute ansprechen muss. Ihnen sollte man zugestehen, dass sie Wort erheben können, eine Position haben und eine Meinung vertreten.
ABER HALLO: Was denkst du müsste oder könnte getan werden, um der Jugend im Wahlkreis genug Zukunftsperspektiven zu ermöglichen?
Christina-Johanne Schröder: Erstens müssen wir unsere Ressourcen schonen. Wir müssen das 1,5-Grad-Ziel halten. Durch Stürme, Überflutungen oder auch die Dürre ist die Region gefährdet. Das Zweite ist, dass wir eine ökonomische, sichere Zukunftsperspektive haben wollen. Dies geht nur mit Technologien der Zukunft. Zum Beispiel eine Industrie, die mit Wasserstoff funktioniert, damit sie auch in Zukunft ausreichend Ausbildungsplätze anbieten kann.
Von A nach B und in die Disco kommen
Natürlich brauchen junge Menschen eine Chance von A nach B zu kommen. Es ist illusorisch, dass wir hier noch zehn Discos bekommen oder andere attraktive Angebote, die ein Oberzentrum, wie zum Beispiel Bremen, bietet. Man muss dort bequem, barrierefrei und billig hinkommen können.
ABER HALLO: In deiner Bewerbung für die Bundestagskandidatur 2021 schreibst du, dass eine tiergerechte Haltung wichtig ist. Was können wir dafür tun, um den Tieren eine artgerechte Haltung zu ermöglichen?
Christina-Johanne Schröder: Wir von den GRÜNEN sagen: „Wir wollen nicht dich verändern, oder mich, sondern wir wollen die Struktur verändern.“ Es ist ganz kompliziert, sich permanent ökologisch oder zielgerecht zu verhalten. Als Konsument erwartet man, dass die Tiere nicht unter quälerischen Bedingungen zur Lebensmittelerzeugung gehalten werden. Was du tatsächlich selber machen kannst: Du könntest weniger Fleisch essen oder Weidemilch direkt von hier kaufen. Du kannst aber auch darauf gucken, dass die Fleischprodukte aus der Weidetierhaltung kommen. Tatsächlich kannst du aber erwarten, dass die Gesetze eingehalten werden, dass Tiere nicht gequält werden, dafür, dass sie in unserer Wurst laden.
|Interview: Sandra Eilers, Kl. 9b|
| Bild: Frau Schröder |